New Colors Festival 2025 auch in Horst
12.09.2025 15:20
Für vier Tage wird Gelsenkirchen zum kulturellen Treffpunkt: außergewöhnliche Konzerte an besonderen Orten schaffen Raum für Austausch und Inspiration. Das Programm richtet sich an ein breites Publikum – unabhängig von musikalischen Vorkenntnissen oder Genregrenzen.
2025 präsentiert sich das Festival als vielschichtiges Gesamtkunstwerk. Verschiedene Spielarten des Jazz verbinden sich mit den originellen Locations zu einem besonderen Erlebnis. Mehrere international bekannte Headliner sowie neue Stimmen der Szene sorgen für musikalische Highlights. Musiker*innen aus acht Nationen präsentieren aktuelle Projekte. Von modernem Jazz über Avantgarde und Elektronik bis hin zu Funk. Ihre gemeinsame Stärke: künstlerische Ausdruckskraft, die berührt und mitreißt.
Mit dem New Colours festival kreuz und quer durch die Stadt, denn dieses Festival ist mehr als nur ein Musikevent. Es gibt kreative Impulse, verändert den Blick auf die Stadt und ihre Potenziale. So kann »Gelsenkirchen (…) seinen Ruf als Stadt mit verblasster Industriekultur und Fußballbesessenheit widerlegen« meint UKJazzNews London. „Ein wärmender, inspirierender Kosmos, eine Insel der Kultiviertheit“, schreibt das Jazzportal nrwjazz.net und bringt damit die besondere Atmosphäre dieses Festivals auf den Punkt.
Das Festival startet am 18. September 2025 in der legendären Kaue mit einem Abend füllenden Konzert der Jazz Bigband Graz. Reduziert in der Besetzung, maximal in der Wirkung. Das Ausnahme-Ensemble sprengte schon vor über 20 Jahren die Grenzen des Bigband Sounds. Sie gastiert auf dem Festival als JBBG Smål , die Big Band im Taschenformat. Erstklassiger Jazz trifft auf Rock und Weltmusik. Überraschend, unkonventionell und mitreißend. Unter anderem mit dabei ist Hanno Busch, dem breiten Publikum als Gitarrist der Heavytones und Jan Delay bekannt.
Der Festivalfreitag beginnt auf dem Nordsternturm mit dem französischen Trio „The Litany Of The Peaks“. Dieses besondere Ensemble spinnt musikalische Bögen und verbindet Einflüsse aus neuer Musik mit französischer Folklore. Kraftvolle, lebhafte Aussagen treffen auf melodische Zartheit. Dies als außergewöhnlicher Kontrast zur industriellen Atmosphäre des Spielorts, dem in 60 Meter Höhe gelegenen Maschinenraum des ehemaligen Förderturms der Zeche Nordstern.
Danach geht es in das benachbarte Schloss Horst zum Doppelkonzert mit einem absoluten Superstar der europäischen Jazzszene! Mit „Jokers“ hat der weltbekannte Akkordeonist Vincent Peirani ein Trio erschaffen, das musikalische Grenzen lustvoll ignoriert. Gemeinsam mit dem italienischen Gitarristen Federico Casagrande und dem israelischen Drummer Ziv Ravitz entfacht er ein musikalisches Feuerwerk zwischen Rock, Elektro, Jazz und cineastischer Atmosphäre. „Jokers“ ist ein Trip, ein Rausch, ein Spiel mit musikalischer Freiheit.
Eröffnen wird diesen außergewöhnlichen Konzertabend das slovakische Duo Lash & Grey. Sie gehören zu den wohl aufregendsten Newcomern im europäischen VocalJazz. Mit ihrer besonderen Mischung aus Jazz, Soul und Pop und ihrem unverwechselbaren Sound erobern die charismatische Sängerin und der virtuose Gitarrist heute schon große internationale Bühnen.
Zu Beginn des zweiten Festival-Tages trifft das älteste elektronische Instrument der Welt, auf die historische Kulisse eines Altars aus dem 16. Jahrhundert. Ein beeindruckendes Raum/Klangerlebnis.
Gilda Razani zählt zu den kreativsten Theremin-Spielerinnen unserer Zeit. Mit ihrer Band HoneyBizarre ist sie am Samstag in unserem neuen Spielort, der Bleckkirche zu erleben. Mit dem Multi-Instrumentalisten und Sound-Tüftler Hanzō Wanning an ihrer Seite erschafft Sie besondere Klangwelten, mit einer explosiven Mischung aus Electronic und Techno. Mit dabei, der Gelsenkirchener Perkussionist Fethi Ak. Kontrastreicher geht es nicht!
Da wo zu Zeiten des Bergbaus gewaltige Ventilatoren Frischluft in die Schächte pumpten, findet das zweite Doppelkonzert des Festivals mit zwei aufregenden Vertretern des jungen deutschen Jazz statt.
Im markanten Ambiente des stadt.bau.raum spielen die Band Bobby Rausch und die Noah Reis Ramma Group. Bobby Rausch begeistert mit einem kraftvollen, geradlinig tiefen Klang. Inspiriert von den Schnittstellen zwischen Jazz und Hip-Hop, digital und analog, beschwören sie die urbane Nacht und führen ihr Publikum durch dunkelste Basstäler und pulsierende Grooves. Handmade in Berlin!
Der Gelsenkirchener Pianist und Sänger mit brasilianischen Wurzeln, Noah Reis-Ramma, mischt afro-brasilianische Rhythmik mit der offenen Klangsprache des modernen europäischen Jazz. Der Einsatz elektronischer Elemente mit der Stimme als Melodieinstrument, erinnern bei ihm an die Musik von Pat Metheny.
Eine Alternative zum großen Konzertabend am Samstag bietet zur gleichen Zeit das Clubkonzert der Band ZOOM des Saxophonisten Stephan Mattner in der Werkstatt in Gelsenkirchen-Buer. Offenheit und Form – so könnte man die Musik dieses Projekts am besten umreißen. Die Kompositionen öffnen musikalische Wege, die melodisch und rhythmisch mit der dafür nötigen Gelassenheit entfaltet werden.
Die mittlerweile traditionelle Matinee, diesmal im Kunstraum Norten bestreitet am Sonntagmorgen das Julian & Roman Wasserfuhr Trio, umrahmt von einer Ausstellung des Gelsenkirchener Künstlers Jürgen Buhre. Die „Wasserfuhr-Brüder“ gehören seit Jahren zur Elite der deutschen Jazzszene und präsentieren ihr neues Album „Safe Place“. Die kammermusikalische Besetzung von Cello, Trompete/Flügelhorn und Piano schafft einen musikalischen Raum, der ein Zufluchtsort für Reflexion und Konzentration inmitten des Lärms chaotischer Zeiten ist.
Ein weiterer internationaler Superstar am Kontrabass erwartet die Festivalbesucher*innen in der Matthäuskirche. Ein Solo-Konzert mit dem Franzosen Renaud Garcia-Fons ist pure Magie und zeigt, was Musik sein kann, wenn ein Meister sein Instrument zum Singen bringt. Er ist ein Virtuose, Klangzauberer und Grenzgänger. Rhythmische Finesse paart er mit Einflüssen aus Flamenco und Weltmusik.
Ein fester Punkt im Programm des New Colours festival ist die Abschlussparty in der Heilig Kreuz Kirche. Dort spielt die deutsche Schlagzeug-Sensation Anika Nilles mit ihrer Band Nevell. Mit ihren energiegeladenen Rhythmen eroberte sie die Drum-Welt im Sturm und teilte bereits mit Gitarrenlegenden, wie Jeff Beck, Eric Clapton oder Ron Woods die Bühne. Mit Nevell kreiert sie ihre eigene explosive Mischung aus Urban Jazz und Funk und führt das Publikum auf eine instrumentale Achterbahnfahrt voller überraschender Wendungen.
Konzerttickets sowie Festival- und Tagestickets, gibt es unter www.newcolours-festival.de oder in allen bekannten Vorverkaufsstellen (zzgl. VVK-Gebühr). Nähere Informationen zum Festival unter www.newcolours-festival.de.